Ich beobachtete den Einzug der „Bundis“ mit Interesse. Sie kamen 1990 in drei Wellen nach Magdeburg. Mit der ersten Welle kamen die Fähigen, die Helfenden und auch die Klugen in den Osten. Das waren wenige.
Die zweite Welle, das waren die, die im Westen keinen Job fanden, weil sie zu schwach, pleite oder zu ungebildet waren, doch für den Osten, da reichte es eben noch aus. Sie wollten Geschäfte machen.
Die dritte Welle vereinnahmte die Ostdeutschen ganz und gar. Sie bestand aus Anwälten, Steuerberatern, Versicherungsfachleuten, Experten und aus Unternehmern. Mit ihnen kamen Verwaltungseinrichtungen, Ämter und Institutionen. Letzteres ging mitunter noch gut, weil die Bildungs- und Lernvorgänge subventioniert und vor allem vom Staat gestützt wurden.
Aber, diese dritte Welle, das waren die wahren Gewinner. Sie trafen auf alle Verlierer des Ostens. Sie ersetzten die Vorstände und übernahmen die Firmen des Ostens. Es waren Professoren, Politiker und deren Gehilfen. Sie lösten die Elite des Ostens fast restlos ab. Einige gingen auch in die Wirtschaft und wurden von der Treuhand dafür fürstlich gelöhnt.
Diese dritte Welle blieb hier und setzte sich fest.
